Nach Schulstart fehlen 300 LehrerInnen in OÖ

321 offene PädagogInnen-Stellen sind aktuell bei der Bildungsdirektion Oberösterreich ausgeschrieben. Der Großteil davon ist heute für Schulklassen ausgeschrieben worden, die zum regulären Schulstart am 13. September nicht besetzt werden konnten. „Der Grund dafür ist der massive LehrerInnenmangel, der sich immer weiter zuspitzt. Fachleute warnen, dass es in ein bis zwei Jahren auch die Gymnasien treffen wird. Im Landtag arbeite ich seit Jahren an Maßnahmen zum Gegensteuern, aber es fehlt an der Bereitschaft der verantwortlichen ÖVP-Referentin Haberlander. Anstatt anzupacken, leugnet die ÖVP das Problem und schiebt es weg. Das ist ein gefährliches Spiel der ÖVP auf Kosten der Schulkinder“, fordert SPÖ-Klubvorsitzender Mag. Michael Lindner.

„Kassandra“-Initiativantrag vom April 2018

Der SPÖ-Landtagsklub fragt jährlich die Zahl der ausgebildeten FachlehrerInnen an Neuen Mittelschulen ab und hat dabei schon frühzeitig die Probleme detailliert erfasst. „Der zuerst in einzelnen Fächern existierende LehrerInnenmangel hat dazu geführt, dass fachfremde LehrerInnen eingesprungen sind oder VolksschullehrerInnen in die Mittelschulen geholt worden. Jetzt fehlt es aber auch an VolksschulpädagogInnen. Die kurzsichtige Loch-auf-Loch-zu-Taktik der ÖVP-Referentin und ihres Bildungsdirektors rächt sich. Wir haben bereits im April 2018 konkrete Gegenstrategien in einer Landtagsinitiative aufgezeigt – diese wurde aber 3 Jahre von der ÖVP verzögert und im Frühjahr 2021 sogar abgelehnt“, zeigt Lindner auf. Der erste Satz der SPÖ-Landtagsinitiative 699/2018 vom April 2018 zeigt nahezu prophetische Züge: „Der oberösterreichische Landesschulrat rechnet laut öffentlichen Aussagen ab 2020 mit ‚akutem Lehrermangel‘.“ Im Herbst 2020 war das Problem bereits da, heuer ist es noch schlimmer. LH-Stv.in Haberlander und BD Klampfer wussten Bescheid.

Angehenden Junglehrkräften nicht länger Steine in den Weg legen

Bildungssprecher Lindner hat sich im Oö. Landtag auch wiederholt für Erleichterungen beim Studium für Lehrkräfte ausgesprochen. Derzeit müssen angehende Lehrkräfte aus Oberösterreich regelmäßig nach Salzburg pendeln, was Zeit und Geld kostet – vom Land gibt es aber keine Unterstützung. „Es war nicht einmal möglich Haberlander und Steinkellner von einem leistbaren Öffi-Ticket für Lehramts-Studierende zu überzeugen. Hier hat die VP-FP-Koalition auf ganzer Linie versagt“, kritisiert Lindner.  Er tritt dafür ein, die LehrerInnenausbildung komplett nach Oberösterreich zurück zu holen.

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