ÖVP-FPÖ-Koalitionäre müssen für Offensive bei Kinderbildung sorgen

SPÖ-Klubvorsitzender Lindner: „Caritas ins Verhandlungsteam holen!“

Der gestrige Sozialpartnerappell für bessere Berufschancen für Frauen und mehr Kinderbildung in Oberösterreich ist auch für das ÖVP/FPÖ-Koalitionsverhandlungsteam ein Auftrag, den es ernst zu nehmen gilt. „Wer Oberösterreich regiert, muss auch die anstehenden Herausforderungen angehen und da steht Kinderbildung ganz weit oben – wie die einstimmige gestrige Initiative von Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer, Gewerkschaft und Arbeiterkammer bewiesen hat. Stelzer wäre gut beraten, wenn er hier Kinderbildungs-Praktiker etwa von der Caritas beizieht, um Oberösterreich voranzubringen. Auch wenn das Thema für ÖVP/FPÖ keine parteipolitische Priorität hat, so hat es doch eine sehr hohe Oberösterreich-Priorität“, appelliert SPÖ-Klubvorsitzender Mag. Michael Lindner an die schwarzblauen Koalitionsverhandler.

Negativ-Kreislauf: Niedrige Fraueneinkommen – zu wenig Kinderbildung – Fachkräftemangel

Wenn Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zusammenkommen, um gemeinsam ein Anliegen an die Politik zu formulieren, dann ist das regelmäßig von überparteilichem Interesse – so auch das gestrige Eintreten für bessere berufliche Chancen für Frauen. „Das wirtschaftliche Gesamtgefüge positiv zu beeinflussen gelingt meist nicht mit einzigen Stellschraube. Es sind sich aber alle einig, dass mehr Kinderbildungsangebote mit längeren Öffnungszeiten der erste Schritt sind, um die berufliche Situation von Familien und Frauen zu verbessern. Der Handlungsdruck für das Land Oberösterreich und Landeshauptmann Stelzer ist hier hoch, weil gerade dessen Einführung des kostenpflichtigen Nachmittags in Kindergärten zu kürzeren Öffnungszeiten geführt hat. Er hat es in der Hand, diesen Fehler zu korrigieren. Wenn Stelzer nicht bereit ist, es für die Frauen und Familien zu tun, dann soll er es wenigstens für die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung tun“, so Lindner.

Antworten für PädagogInnenmangel bei Kinderbildung notwendig

Um ernsthaft voran zu kommen, müssen die ÖVP-FPÖ-Koalitionsverhandler PraktikerInnen aus der Kinderbildung beiziehen. Hier bietet sich die Caritas an, die in Oberösterreich wohl die meisten Kinderbildungseinrichtungen betreiben und zu der Landeshauptmann Stelzer eine gute Gesprächsbasis haben sollte. „Die Caritas hat zum Start des Kindergartenjahrs bereits öffentlich Alarm gegeben, dass ein ganze Reihe von Kindergartengruppen entweder nicht starten können oder ohne ausgebildete Elementarpädagogin auskommen müssen. Dabei würden Jahr für Jahr genügend PädagogInnen ausgebildet – sie entscheiden sich aber vielfach für andere Berufe, die bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung bieten. Auch hier hat es Stelzer mit der VP/FP-Mehrheit in der Hand über das Gesetz und die Förderstruktur gegenzusteuern“, so Lindner.

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