Her mit den Seezugängen!

Der freie Seezugang ist als Staatszielbestimmung im Oö. Landes-Verfassungsgesetz verankert. Die SPÖ fordert jetzt auch Taten. Bei einer gemeinsamen Schifffahrt auf dem Attersee, will die SPÖ den Forderungen Nachdruck verleihen und fordert mehr Budget für freie Seeufer. Die oö SPÖ Vorsitzende Landesrätin Birgit Gerstorfer und der Vorsitzende des SPÖ Landtagsclubs Michael Lindner  bekräftigten die Forderungen.

  • Nicht-Veräußerung von bestehenden öffentlichen Seegrundstücken
  • Ankauf von privaten Grundstücken, um diese für die Allgemeinheit zugänglich zu machen

Eine starke Delegation aus der Region Mondsee-Irrsee zeigt, dass die Forderungen auch und gerade für unsere Region relevant sind.

stehend v.l.nr. Franz Rakar; Maria u. Andreas Machatschek; Alois Putz; Karin Vockner; Helga Gumplmair; sitzend: v.l.nr. Helmut Seidl, Mike Maier;

Der Mondsee weist eine besonders geringe öffentliche Uferfläche mit nur 8% auf. 54% der Uferfläche sind in Privatbesitz, wie übrigens auch der See selbst. 38% unwegbare Uferflächen sind der Natur vorbehalten. (Zahlen Journalistennetzwerk Addendum) Die Eigentümerin, Nicolette Wächter wollte vor einigen Jahren an das Land verkaufen, der Ankauf scheiterte am mangelnden Willen der Landesregierung.

Vom Irrsee gibt es zwar keine genauen Zahlen, aber auch der Irrsee ist im Privatbesitz. Für das öffentliche Gemeindebad „Kinderbad“ muss die Gemeinde Zell am Moos eine jährliche Pacht entrichten und alle paar Jahre wieder neu verhandeln. Das Schaffen einer kleinen Attraktion in Form einer Badeinsel scheitert seit Jahren am See-Konsortium, den Eigentümern. Ein Glück, dass vor Jahren das Land Flächen angekauft hat und je eine öffentliche Badefläche in Zell am Moos und  Tiefgraben betreibt. So kann der größte Fehler der Vergangenhiet, der Verkauf des Sees durch die Gemeinde Zell am Moos im Jahr 1914 wenigstens etwas kompensiert werden. Durch den Naturschutz ist am Irrsee ein besonders hoher Anteil der Uferzonen aus geografischen Gründen nicht verfügbar.

Der Attersee ist der „privateste See“ Österreichs – nur vom Kärntner Wörthersee überboten. 76% der Uferfläche des Attersee sind in privater Hand, nur 13% sind öffentlich zugänglich, etwa 11% der Uferfläche sind aus geografischen Gründen nicht verfügbar.

Die Gründe für den hohen Privatanteil an den Uferflächen der Seen sind verschieden. Beim Attersee liegt es vor allem am hohen Anteil an Zweitwohnsitzen. Am Mondsee nehmen private Campingplätze relativ viel Uferfläche ein. Wenn ein öffentliches Seeufer einmal verkauft ist, besteht kaum mehr eine Chance diese falsche Entscheidung rückgängig zu machen. Auch die Möglichkeiten zum Rückkauf sind beschränkt, nur selten sind Flächen überhaupt verfügbar und die Preisvorstellungen sind horrend.

Platz da! Her mit dem freien Seezugang!

Unter diesem Slogan startete die Sozialistische Jugend (SJ) bereits mit 26. Juni 2020 ihre Kampagne für mehr freie Seezugänge und ist auch bei der Seerundfahrt mit diesem Motto wieder dabei. „Österreichs Seen sind wunderschön und finden sich an allen Ecken und Enden des Landes. Leider sind viele von ihnen für die Bevölkerung kaum zugänglich, weil zu viele Seegrundstücke in privatem Besitz sind. Dafür, dass Reiche eine Villa mit privatem Seezugang als Zweitwohnsitz haben, können die Menschen vor Ort die Seen nicht genießen“, so Nina Andree, Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend Oberösterreich.

„Es kann nicht sein, dass eine kleine vermögende Elite die Mehrheit der Menschen aus Österreichs Seen aussperrt. Wir fordern eine Öffnung der Seeufer! Im Sommer im See zu baden darf kein Privileg der Reichen sein!“, fordert Andree.

Mehr Platz zum Chillen!

Sei es am See oder im Park: Es braucht mehr Räume, an denen junge Menschen die Natur genießen, Sport machen und sich erholen können. Die Sozialistische Jugend fordert daher mehr öffentlich zugängliche und kostenfreie Plätze!

Die Sozialistische Jugend ist davon überzeugt, dass hier Lösungen gebraucht werden, die die derzeitige schlechte Situation verbessern. Die SJ denkt sowohl über Vorkaufsrechte und Verkaufsverbote für Gemeinden und Länder nach, sowie ein Handeln für das „allgemeine Beste“, das auch das Zurückholen von privatem Eigentum in die öffentliche Hand nicht ausschließt. Ebenso könnte man eine Einschränkung des Eigentumsrechtes andenken, das dazu führen würde, dass private Seezugänge für alle zugänglich gemacht werden.

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