Lehrermangel: 248 Stellen in OÖ ausgeschrieben

SPÖ-Klubvorsitzender Lindner: „ÖVP hat Problem verschleppt!“

248 Dienstposten für Pädagoginnen und Pädagogen an oberösterreichischen Mittelschulen und Volksschulen hat die Bildungsdirektion Oberösterreich seit 13. Oktober öffentlich ausgeschrieben: Gewünschter Dienstbeginn ist im Großteil der Fälle bereits der 19. Oktober 2021. „Das ist ein klares Zeichen, dass der PädagogInnenmangel Oberösterreichs Schulen mit Wucht erreicht hat. Wenige Tage vor Beginn der Herbstferien ist in hunderten Klassen noch nicht einmal Normalität eingekehrt. Das ist gegenüber den Schulkindern unfair, weil sie alle das Recht auf bestmögliche Bildung haben. Der LehrerInnenmangel kommt auch nicht von irgendwoher, sondern ist hausgemacht – durch ungenügenden Einsatz der politischen Referentin Haberlander und der Blockade von sinnvollen Initiativen“, zeigt SPÖ-Klubvorsitzender Mag. Michael Lindner auf.

SPÖ-Initiativen im Landtag blockiert

Seit 2018 arbeitet die SPÖ im Landtag gezielt an der Bewältigung des LehrerInnenmangels. Das reicht von Verbesserungen in den Schulgebäuden – etwa Büroräumlichkeiten für Lehrkräfte – über Unterstützung beim Studium – Alternativen zum regelmäßigen Pendeln nach Salzburg – bis hin zu finanziellen Hilfen – etwa preiswerte Tickets für den Öffentlichen Verkehr – und das aktive Gewinnen der jungen Leute für den PädagogInnenberuf. Sämtliche sozialdemokratischen Initiativen der vergangenen drei Jahre wurden aber von der ÖVP verschleppt oder abgelehnt. „Dabei wissen wir alle, dass jetzt die starken Pensionsjahrgänge kommen und deshalb eine Personalreserve aufgebaut werden müsste. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Schon in den vergangenen Jahren wurden aufgrund von Personalmangel VolksschulpädagogInnen in Mittelschulen eingesetzt und in den Volksschulen verstärkt auf Studierende zurückgegriffen. Damit wurde das Problem aber nicht gelöst, sondern nur die strukturelle Lücke kurzfristig zugedeckt“, argumentiert Lindner.

Sommerschule ohne Lohn zeigt fehlende Wertschätzung

Für das sinnvolle Projekt „Sommerschule“ werden Studierende aktuell regelrecht ausgebeutet. „Sie müssen qualitative Arbeit leisten und erhalten überhaupt keine Bezahlung. Die StudentInnen machen es zum Teil dennoch, weil  sie einfach helfen wollen. Arbeiten ohne Lohn ist aber ungerecht und führt zu Frustration – gerade bei Studierenden, die sowieso keine finanziellen Reserven haben“, zeigt Lindner auf. Bildungsreferentin Haberlander ist daher gefordert, auf die Studierenden zuzugehen und die Situation zu verbessern.

„Wir müssen die Studierenden selbst als Botschafter für den LehrerInnenberuf gewinnen, damit der LehrerInnenmangel nicht noch größer wird“, fordert Lindner.

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