Morgen mit Michael zum Thema Gesundheit: Eine Frage von Alter und Geschlecht?

SPÖ OÖ-Vorsitzender LR Michael Lindner lud zu brunch & talk im Linzer Central ein. Rund 180 Besucher:innen hatten die Möglichkeit die Talkrunde, moderiert von Barbara Eidenberger, zwischen SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner, Gendermedizinexpertin Mag.a Dr.in Anna Maria Dieplinger, Unternehmerin Isabella Kling und Gastgeber LR Mag. Michael Lindner zu verfolgen und sich im Anschluss bei Brunch auszutauschen.

Diskriminierung auf Rezept und im Sport: „Auch in hochentwickelten und modernen Gesundheitssystemen wie dem Österreichischen werden Krankheiten bei Frauen oft spät oder gar falsch diagnostiziert und Schmerzen sowie andere Beschwerden nicht ernst genommen.Ein Grund dafür ist, dass sich medizinische Forschung und somit auch das Wissen über Krankheiten stark am männlichen Körper orientieren“, so SPÖ OÖ-Vorsitzender Michael Lindner.

Neben einer guten, leistbaren und flächendeckenden Gesundheitsversorgung für Frauen, ist der Weg zur Gleichberechtigung nicht nur in der medizinischen Forschung steinig, sondern auch im Sport. Ein Besuch im Fitnessstudio oder ein Yogaprogramm auf der eigenen Fitnessmatte ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Dabei ist kaum vorstellbar, dass Sport für Frauen einst keine Selbstverständlichkeit war und das Fitnessstudio von Männern dominiert wurde.

Bis heute stellen sich für Frauen andere Herausforderungen als bei Männern.

Frauen und Männer sind anders krank.

Sozialwissenschaftlerin und Gendermedizin-Expertin Dr.in Anna Maria Dieplinger betont: „Frauen müssen beim Arzt klar formulieren, was ihnen fehlt, und die Informationen einfordern, die sie brauchen. Und vor allem nichts klein reden. Gesundheit beginnt bei jedem selbst, doch auch Ärzt:innen sollten lernen, dass sie mit Frauen anders reden müssen als mit Männern“, stellt Dieplinger klar.

SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner wird konkret: „Gendermedizin darf kein Randthema der medizinischen Forschung mehr bleiben, damit keine Frau mehr sterben muss, nur weil sie kein Mann ist. Die Symptome bei einem Herzinfarkt bei Frauen sind oft andere als bei Männern, dadurch wurden die Anzeichen bis vor Kurzem oft nicht richtig gedeutet. Laut einer Schweizer Studie werden Frauen im Durchschnitt wertvolle 45 Minuten später als Männer in die Klinik eingeliefert. Das ist eine dramatische Analyse, die aber unsere Realität ist.“

Mrs. Sporty: Fitnessstudio als Safer Space.

Unternehmerin und Betreiberin von Mrs. Sporty, Isabella Kling, berichtet von ihrer Entscheidung ein Fitnessstudio nur für Frauen zu betreiben: „Um die 80er und 90er-Jahre war Krafttraining intensiv mit Zeitmanagement verbunden und die Geräte waren auf Männer ausgelegt. Die Angebote für uns Frauen beschränkten sich auf Stepper. Bei Mrs. Sporty bieten wir fuktionelles und betreutes Krafttraining, ohne sich vorab einen Termin buchen zu müssen, um die Vereinbarkeit von Betreuungspflichten, Arbeit und Haushalt, die auch 2024 noch Frauensache sind, zu ermöglichen.

180 Besucher:innen. 1 Erkenntnis: Gendermedizin kann Leben retten.

Landesfrauenvorsitzende der SPÖ OÖ Renate Heitz freut sich über den Andrang und das Interesse am Thema: „Das Männliche ist leider noch die festgeschriebene Norm und bildet die Grundlage für Forschung, Behandlung und Therapiemöglichkeiten und das kann für Frauen schwerwiegende Folgen haben. Miteinander sind wir im Rahmen der Veranstaltung zu dem Schluss gekommen: Für eine bestmögliche Gesundheitsversorgung muss sich die Medizin auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen ausrichten. Sowohl im Medizinstudium als auch in der Forschung muss Gendermedizin zum Schwerpunktthema werden.“

Fotos: MecGreenie Productions

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